17. Vienna Shorts

2020 fand VIENNA SHORTS aufgrund der Corona-Pandemie erstmals
ausschließlich online statt. Unsere Wahrnehmung, wie sich ein
Filmfestival programmatisch gestalten lässt, wurde im Vorfeld ordentlich
durcheinander gewürfelt: Wie kann Kino präsentiert werden ohne große
Leinwand und dunklen Saal? Wie kann eine Vernetzung von Talenten
ermöglicht, ein inhaltlicher Diskurs forciert, ein soziales Erlebnis
kreiert werden, wenn wir uns alle zu Hause an unseren Laptops befinden?
Wie gelingt es, im digitalen Raum so etwas wie ein Festivalgefühl
entstehen zu lassen?
Im Zusammenspiel mit Filmschaffenden und
Verleihfirmen haben wir Lösungen gefunden, um erneut rund 300 kurze
Spiel- und Dokumentarfilme, Animationen und Experimentalfilme,
Musikvideos und hybride Formate bestmöglich ins Online-Format zu
übertragen. In den Monaten zuvor hatten wir bereits die langjährige
Programmstruktur des Festivals überarbeitet, übersichtlicher gestaltet
und mit EXPEDITION eine neue Sektion eingeführt, die filmische
Forschungsreisen anhand von Thema, Genre oder Region zulässt. Der
Themenschwerpunkt CO VADIS, PANDEMIE? erzählte in sieben Programmen von
Isolation, der Sehnsucht nach Nähe und nach dem Kinoraum oder auch von
der Widersprüchlichkeit im digitalen Raum.
Hinter den Kulissen: 2020
wurde das Festival als ÖkoEvent der Stadt Wien ausgezeichnet. Darüber
hinaus wurde die Entwicklung einer neuen visuellen Identität für das
Festival in einem mehrstufigen Prozess gemeinsam mit dem Wiener
Designbüro TEAM umgesetzt: Wir haben unseren Namen verkürzt, das Logo
wurde pointierter und klarer gestaltet und die Website an die
Erfordernisse einer digitalen Festivalzukunft angepasst. Parallel dazu
haben wir gemeinsam mit den Kurzfilmfestivals von Oberhausen (DE),
Nijmegen (NL) und Poznan (PL) sowie der niederländischen Softwarefirma
Filmchief eine auf Festivals zugeschnittene Streamingplattform
entwickelt.
Festivalanimation 2020
Jahresbericht 2020
FIDO FICTION & DOCUMENTARY – INTERNATIONALER WETTBEWERB

Preisname | Wiener Kurzfilmpreis | Preis der Jury | Lobende Erwähnung | |
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Film | Sun Dog Dorian Jespers | Apiyemiyekî? Ana Vaz | 3 Logical Exits Mahdi Fleifel | |
Metadaten | be/ru 2020, 19 min 49 sek | br/pt/fr/nl 2019, 27 min 23 sek | dk/lb/gb 2020, 14 min 47 sek |

AA ANIMATION AVANTGARDE – INTERNATIONALER WETTBEWERB

Preisname | ASIFA Austria Award | Preis der Jury | Lobende Erwähnung | |
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Film | Genius Loci Adrien Merigeau | 白露 The Six An Xu, Chen Xi | Serial Parallels Max Hattler | |
Metadaten | fr 2019, 16 min 20 sek | cn 2019, 5 min | hk 2019, 9 min |

ÖW ÖSTERREICH WETTBEWERB

Preisname | Österreichischer Kurzfilmpreis | Preis der Jury | Lobende Erwähnung | ORF.AT Publikumspreis |
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Film | Die beste Stadt ist keine Stadt The best city is no city at all Christoph Schwarz | Fische Fish Like Us Raphaela Schmid | How to Disappear Total Refusal (Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf) | Contouring Veronika Schubert |
Metadaten | at 2019, 15 min 15 sek | at 2020, 16 min 58 sek | at 2020, 21 min 6 sek | at 2019, 3 min 50 sek |

MUVI ÖSTERREICHISCHER MUSIKVIDEOPREIS

Preisname | Österreichischer Musikvideopreis | |||
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Film | Über Nacht – Oehl Rupert Höller | |||
Metadaten | at 2019, 4 min 38 sek |

VIENNA SHORTS SPECIAL AWARD

Preisname | Elfi Dassanowsky Preis | Vienna Shorts Publikumspreis | Preis der Jugendjury | Prix très chic pour le film le plus extraordinaire |
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Film | Marée Tide Manon Coubia | Fische Fish Like Us Raphaela Schmid | THORAX Siegfried A. Fruhauf | Mega Sexy Robot Dinosaur Paul Allen |
Metadaten | fr 2019, 31 min 25 sek | at 2020, 16 min 58 sek | at 2019, 7 min 30 sek | gb 2018, 4 min 9 sek |

TRAILER
Spring Break (Total Refusal, AT 2022, 01:27 min)
Das Künstlerkollektiv Total Refusal (Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf) greift in seinem Trailer für das Festival 2020 die Situation der Pandemie-bedingten Abkehr vom öffentlichen und Zuwendung zum virtuellen Raum auf. In Spring Break wuchern digitale Gräser und Blumen, während blühende Wiesen im Frühling 2020 in abgesperrten Parks unerreichbar waren, so das Kollektiv. „Der digitale Raum ist in diesem ‘ersten wirklich digitalen Frühling’ nicht zwielichtig und uneinsehbar, sondern als Alternative zu draußen sicher und sauber.” Doch im Hintergrund des wogenden Tulpenmeers brennt es bereits.