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1.6.–
6.6.2023

Por­trät

Kevin Jero­me Ever­son gilt als einer der pro­duk­tivs­ten US-ame­ri­ka­ni­schen Fil­me­ma­cher im expe­ri­men­tel­len Bereich. Gebo­ren 1965 in Mans­field, Ohio, stu­dier­te er Bil­den­de Kunst an der Uni­ver­si­ty of Akron und der Ohio Uni­ver­si­ty. In sei­nen Arbei­ten geht es oft um das Sicht­bar­ma­chen der sozia­len Rea­li­tät einer Schwar­zen Arbeiter:innenklasse in den USA – etwa um die Mate­ria­li­tät, die Ges­ten und repe­ti­ti­ven Hand­lun­gen beim Aus­üben unsicht­ba­rer“ Arbeit sowie die Mühen, die hin­ter dem Erler­nen einer Pro­fes­si­on ste­cken. Rea­li­tät ist dabei für Ever­son ein for­ma­les Mit­tel“, das gleich einer Skulp­tur bear­bei­tet und geformt wer­den kann. Sei­ne Film­spra­che unter­läuft bewusst ein her­kömm­li­ches Sehen; der Insze­nie­rungs­grad wird oft erst im Nach­hin­ein klar. Ich möch­te immer, dass der Film­stoff klü­ger ist als die Zuseher:innen“, meint der Fil­me­ma­cher selbst, was sich etwa in asyn­chro­nen Bild-Ton-Bezie­hun­gen oder in abs­trak­ten Auf­nah­men im Gegen­licht aus­drü­cken kann. 

Die Film­pro­gram­me im Bel­ve­de­re 21 zei­gen einen klei­nen Aus­schnitt aus Kevin Jero­me Ever­sons umfang­rei­chem fil­mi­schen Schaf­fen. Als Zusatz zu den zwei Kurz­film­pro­gram­men ist der acht­stün­di­ge Film Park Lanes zu sehen. Er fasst noch­mals eini­ge der dia­lek­ti­schen Kräf­te im Werk des Künst­lers zusam­men: Sicht­bar­keit und Opa­zi­tät, Insze­nie­rung und Rea­li­tät, Per­for­mance und Arbeit. (Clau­dia Slanar)