Porträt
Kevin Jerome Everson gilt als einer der produktivsten US-amerikanischen Filmemacher im experimentellen Bereich. Geboren 1965 in Mansfield, Ohio, studierte er Bildende Kunst an der University of Akron und der Ohio University. In seinen Arbeiten geht es oft um das Sichtbarmachen der sozialen Realität einer Schwarzen Arbeiter:innenklasse in den USA – etwa um die Materialität, die Gesten und repetitiven Handlungen beim Ausüben „unsichtbarer“ Arbeit sowie die Mühen, die hinter dem Erlernen einer Profession stecken. Realität ist dabei für Everson „ein formales Mittel“, das gleich einer Skulptur bearbeitet und geformt werden kann. Seine Filmsprache unterläuft bewusst ein herkömmliches Sehen; der Inszenierungsgrad wird oft erst im Nachhinein klar. „Ich möchte immer, dass der Filmstoff klüger ist als die Zuseher:innen“, meint der Filmemacher selbst, was sich etwa in asynchronen Bild-Ton-Beziehungen oder in abstrakten Aufnahmen im Gegenlicht ausdrücken kann.
Die Filmprogramme im Belvedere 21 zeigen einen kleinen Ausschnitt aus Kevin Jerome Eversons umfangreichem filmischen Schaffen. Als Zusatz zu den zwei Kurzfilmprogrammen ist der achtstündige Film Park Lanes zu sehen. Er fasst nochmals einige der dialektischen Kräfte im Werk des Künstlers zusammen: Sichtbarkeit und Opazität, Inszenierung und Realität, Performance und Arbeit. (Claudia Slanar)

Kevin Jerome Everson gilt als einer der produktivsten US-amerikanischen Filmemacher im experimentellen Bereich. Geboren 1965 in Mansfield, Ohio, studierte er Bildende Kunst an der University of Akron und der Ohio University. In seinen Arbeiten geht es oft um das Sichtbarmachen der sozialen Realität einer Schwarzen Arbeiter:innenklasse in den USA – etwa um die Materialität, die Gesten und repetitiven Handlungen beim Ausüben „unsichtbarer“ Arbeit sowie die Mühen, die hinter dem Erlernen einer Profession stecken. Realität ist dabei für Everson „ein formales Mittel“, das gleich einer Skulptur bearbeitet und geformt werden kann. Seine Filmsprache unterläuft bewusst ein herkömmliches Sehen; der Inszenierungsgrad wird oft erst im Nachhinein klar. „Ich möchte immer, dass der Filmstoff klüger ist als die Zuseher:innen“, meint der Filmemacher selbst, was sich etwa in asynchronen Bild-Ton-Beziehungen oder in abstrakten Aufnahmen im Gegenlicht ausdrücken kann.
Die Filmprogramme im Belvedere 21 zeigen einen kleinen Ausschnitt aus Kevin Jerome Eversons umfangreichem filmischen Schaffen. Als Zusatz zu den zwei Kurzfilmprogrammen ist der achtstündige Film Park Lanes zu sehen. Er fasst nochmals einige der dialektischen Kräfte im Werk des Künstlers zusammen: Sichtbarkeit und Opazität, Inszenierung und Realität, Performance und Arbeit. (Claudia Slanar)